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Absicherung

Erfahrungsbericht Sanitätsabsicherung Baumblüte Werder

Veröffentlicht: 20.05.2024
Autor: Lennox Doernbrack

Nachfolgend ein kleiner Bericht von unserem Lennox, der in diesem Jahr zum ersten Mal als Sanitäter bei der Baumblüte in Werder war. Vielleicht bekommt ja der ein oder anderen auch Lust den LV bei dieser Absicherung zu unterstützen

Die „Blüte“ in Werder zählt zu den größten Volksfesten in Ostdeutschland und sucht in Brandenburg seinesgleichen. Der Landesverband der DLRG Brandenburg übernimmt jedes Jahr die Sanitätsabsicherung der mehrtätigen Veranstaltung.

Nachdem das Konzept der Stadt Werder im letzten Jahr zum Misserfolg des Baumblütenfestes beigetragen hatte, gab es in diesem Jahr wieder ein neues Konzept und die Stadt hatte sich als Veranstalter zurückgezogen. Aufgrund dieser Tatsache war es im Vorfeld der Veranstaltung nicht möglich, zu schätzen, wie viele Besucherinnen und Besucher es zu erwarten gilt und das erschwerte das Abschätzen diverser Sicherheitsrisiken. Das Fest war in diesem Jahr dreigeteilt – ab dem 27. April öffnet die Höfe und Gärten ihre Pforten, am 1. Mai startete das Spektakel rund um den Rummel und vom 3. bis 5. Mai fand die Veranstaltung mit dem Volksfest ihren Höhepunkt.

Timo unterstützte vom 3. bis 5. Mai das Sanitätsteam und am 4. Mai war ich, Lennox, auch dabei. Es war meine erste Blüte, weshalb ich mir im Vorfeld nicht viel darunter vorstellen konnte und auch die Einsatzanweisungen sorgten bei mir eher für Bauchschmerzen als für Vorfreude. Am Samstagmorgen ging es für Timo und mich um 8 Uhr in Woltersdorf los, damit wir rechtzeitig zur Einsatzbesprechung in Werder ankommen. Während Timo noch unter Schlafmangel litt, war ich zu diesem Zeitpunkt höchstmotiviert.

In Werder angekommen, begrüßten wir die anderen Einsatzkräfte, darunter viele bekannte Gesichter aus unserer Brandenburger DLRG-Familie. Timo und ich waren für die „Insel“, den historischen Ortskern der Stadt, eingeteilt. Unter der Abschnittsführung von Eric und Ronny arbeiteten wir in unserem Einsatzgebiet mit 10 bis 12 weiteren Sanitäterinnen und Sanitätern zusammen. Morgens bereiteten wir unser Lager auf den Tag vor und dann hieß es erstmal abwarten, denn den Höhepunkt erreichte das Fest erst am Nachmittag. Wir verbrachten die Zeit unter anderem damit, Streife zu laufen oder mit dem Material zu üben. Ein Sanitätstrupp setzte sich immer aus zwei bis drei Sanitäterinnen und Sanitätern zusammen – Timo und ich bildeten gemeinsam den Sanitätstrupp 11.

Das Wetter am Samstag war sommerlich und die Stimmung auf der Insel war sehr harmonisch und friedlich. Die Besucherinnen und Besucher genossen das Wetter, saßen auf den Wiesen zusammen und tranken den berühmten Werderwein, der wegen seines hohen Alkoholgehalts und des süßen Geschmacks besonders tückisch ist. Während unserer Streifen kamen immer wieder Menschen zu uns und bedankten sich für unsere Arbeit, was einem sofort ein Lächeln ins Gesicht zauberte.

Am Nachmittag drängten sich die Menschenmassen über die schmale Brücke auf die Insel, sodass sich im ca. 400 mal 350 Meter großen Einsatzgebiet gleichzeitig mehrere tausend Menschen befanden. Dennoch verlief unser Einsatz weitestgehend ruhig, denn es mussten insgesamt nur 10 Patientinnen und Patienten von unseren Einsatzkräften im Lager versorgt werden. In den meisten Fällen handelte es sich um alkoholisierte Menschen oder Personen mit Kreislaufbeschwerden. Tatsächlich schaute ich meinen Patienten nicht schlecht an, als er mir mit Händen und Füßen erklärte, dass er 4 Flaschen Werderwein getrunken hatte. Ansonsten haben wir noch das eine oder andere Pflaster verteilt oder Menschen den Weg gewiesen, obgleich die Insel für uns auch fremdes Gebiet war.

Das Baumblütenfest in Werder war für mich eine sehr aufregende und lehrreiche Absicherung, die den eigenen Blick auf Alkohol- und Cannabiskonsum deutlich prägt. Im nächsten Jahr kann der Landesverband definitiv wieder auf Timo und mich zählen.

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