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Absicherung

Der KV beim ZWRD-K in Prerow

Veröffentlicht: 08.08.2021
Autor: Pascal Greinert

Im Juli 2021 haben wir – Pascal und Niklas – das erste Mal beim ZWRD-K, dem zentralen Wasserrettungsdienst an der Nord- und Ostseeküste mitgemacht. Wir hatten uns Prerow als Station ausgesucht, weil es dort auch Trainingsmöglichkeiten für Rettungssportler gibt und weil der Strand auf dem Darß besonders schön ist. Wenn man sich rechtzeitig bewirbt, bekommt man meist auch den Wunscheinsatzort.

Am Tag der Ankunft wurden zuerst unsere Schwimmfähigkeiten bei einem Bojenschwimmen getestet und es gab eine Einführung für alle Neuen. Anschließend ging es direkt auf die Türme für eine erste Halbtagsschicht.

Bei Dienstende und der abschließenden Tagesauswertung trafen wir auf Lukas, der schon eine Woche früher seinen Dienst in Prerow begonnen hatte. Für ihn war es schon der 2. Einsatz an der Küste. Wachleiterin in unserer Einsatzzeit war übrigens Tinja aus unserem Verein, die schon viele Jahre Erfahrung in Prerow hat. Abends konnten wir unsere 2er Apartments im modernen Rettungszentrum beziehen und beim gemeinsamen Kochen das Team kennen lernen.

Der Tagesablauf an den folgenden Tagen war immer ähnlich: Der Dienst begann um 9 Uhr mit dem Bereitstellen der Ausrüstung (Boards, Boote, Quad und Gator). Danach ging es zum Frühsport, bei dem die Athletik und das Schwimmen trainiert wurden, da Fitness natürlich wichtig ist. Von 10 bis 18 Uhr wurden dann die Türme besetzt.

Es gibt in Prerow neben dem zentralen Hauptturm an der Seebrücke fünf Außentürme vom großen und bekannten Dünencampingplatz „Regenbogencamp“ mit Surfschule im Westen über den „F-Turm“ (am FKK-Strand) bis zur „Barmer“ an der Kurklinik im Osten.

Meist fuhren wir mit dem Fahrrad zu den uns zugewiesenen Türmen, teilweise aber auch mit dem IRB, wenn ein Bootsführer zum Team gehörte. An manchen Tagen fanden geplante Rettungsübungen auch an Außentürmen statt. Meist verlief der Dienst auf den Außentürmen aber ziemlich ruhig.      

Am Hauptturm war dagegen immer was los. Viele Strandbesucher hatten Fragen, leichte Verletzungen wurden versorgt und jede Menge Kindersuchbänder ausgegeben. Trotzdem haben wir mehrfach vermisste Kinder gesucht (und gefunden), die teilweise für ihr Alter erstaunliche Strecken zurückgelegt hatten.

Nach einigen Tagen war ich das erste Mal bei der Rettung eines erschöpften Schwimmers dabei, der es noch bis zur Boje, aber nicht mehr zurück schaffte. Zum Einsatz kamen dabei Lukas vom Ostturm mit dem Board und ein IRB vom Hauptturm, das mit dem Bootsführer Nils und mit mir als Rettungsschwimmer besetzt wurde. Zum Glück ging es dem Schwimmer an Land wieder gut, so dass kein Rettungsdienst gerufen werden musste.

An anderen Tagen haben wir mehrfach Segler und Surfer unterstützt, dies es nicht mehr zurück zum Regenbogencamp schafften. Natürlich wurden auch diverse Flamingos und andere Aufblastiere „gerettet“, um zu vermeiden, dass deren Besitzer dies bei ablandigem Wind selbst versuchen.    

Vom Hauptturm aus rücken die geländegängigen Fahrzeuge oft zu First-Responder-Einsätzen in der Umgebung des Strandes aus, z.B. bei Kreislaufproblemen oder Fahrradstürzen auf den von der Straße aus schwer zugänglichen Radwegen. Bei den First-Responder-Einsätzen gibt es leider auch oft schwere Notfälle, bei denen Rettungswagen und Rettungshubschrauber angefordert und eingewiesen werden müssen.

 An der Seebrücke wurden von der DLRG für die Urlauberkinder auch Schwimmkurse angeboten. Nicht nur deshalb wurde die Station mehrfach von Pressevertretern und Politikern besucht. Sie gehört auch zu den modernsten Stationen in Mecklenburg-Vorpommern und liegt am - wahrscheinlich - schönsten Strand der Ostsee. Da der Strand kaum bebaut ist, beginnt direkt vor dem Hauptturm die Natur. Häufig sieht man Rehe und Hasen, einmal musste aber auch eine ziemlich große Schlange eingefangen werden, die sich in den Hauptturm verirrt hatte.    

Nach Dienstschluss wurde einmal pro Woche die Fahrt mit dem DLRG Segel-Kutter angeboten. Dieses Angebot haben wir drei gerne angenommen und sind für 2 Stunden in See bzw. in den Bodden gestochen.

Außerdem haben wir viel Beachvolleyball und Wasserball gespielt. Am Abend wurde oft gemeinsam gekocht oder gegrillt und der restliche Abend zusammen verbracht.

Bei gutem Wetter, aber auch bei etwas mehr Wellen, die wir von unseren heimischen Gewässern nicht so kennen, wurde noch mit dem IRB, mit Board oder Ski trainiert.

Mit uns waren Rettungsschwimmer und Bootsführer aus Berlin und diversen anderen Bundesländern im Einsatz. Wir haben viele nette Kameraden kennengelernt. Schlussendlich kann man sagen, dass uns der Einsatz viel Spaß gemacht hat und eine gute Möglichkeit war, um in kurzer Zeit vielfältige Erfahrungen zu sammeln.

Wir können anderen jungen Rettungsschwimmern (ab 16 Jahren) nur empfehlen, das auch mal auszuprobieren.

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